Im Moment haben wir jede Woche morgens Spanisch-Unterricht und haben deshalb nach jemandem gesucht, der uns in der Küche helfen kann. Gefunden haben wir einen pensonierten Schiffskoch, dessen Frau die Küchenchefin im Bischofshaus ist. Der Kardinal, der am Dienstag zu Besuch war, meinte spontan, „Oh, der kocht gut.“ Das finden wir auch, er kommt ein- oder zweimal täglich, fegt wie ein Wirbelsturm durch die Küche und hinterlässt ein gutes Essen. Er spricht leider genauso schnell, wie er arbeitet. Und dann wirft er mir auch noch vor, dass ich nichts verstehen würde. Am Donnerstag, vorgestern, wollte er uns zum Mittagessen eine Pizza aus dem Bischofshaus mitbringen (er fährt ein eigenes Auto). Ein außergewöhnlich heftiger Regen brachte aber den Verkehr in weiten Teilen der Stadt zum Erliegen, er kam nicht, und die Pizza auch nicht. Jacques warf also unsere letzten drei Eier in die Pfanne, ich ging zum Bäcker um die Ecke, um noch etwas Brot zu kaufen. Die kleine Seitenstraße, die uns von der Bäckerei trennt, musste ich dabei förmlich durchwaten. Immerhin habe ich eine gute Regenjacke, im Gegensatz zu dem Reiter, der völlig unerwartet auf dem Bürgersteig gegenüber unserem Haus auftauchte, und von dem ich noch schnell ein Foto machte, bevor ich zur Bäckerei ging. Jedenfalls sind alle satt geworden, und wir haben uns dann zum Abendessen über die Pizza gefreut.
Reiter habe ich hier vorher noch nie gesehen, es gibt allerdings einige Pferdekutschen für Touristen.